Kath. Altenwerk Langenbrand

Auf den Spuren historischer Vergangenheit
Ein schönes, beeindruckendes Erlebnis war Langenbrander Seniorinnen und Senioren beschieden. Die obligate Halbtagsfahrt des katholischen Altenwerkes im Frühherbst brachte die stattliche Teilnehmergruppe in die Nibelungenstadt Worms. Die Anfahrtstour auf der Autobahn nützte die Leiterin der Gruppe, Ingeborg Dieterle, nach Begrüßung, Reisegebet und einem gemeinsamen Lied zu Hinweisen auf besondere Merkmale der rheinland-pfälzischen Stadt. Über die, den Rhein überquerenden Nibelungenbrücke, die von einem Stadttor aus dem Mittelalter gekrönt ist, erreichte der Bus den freundlichen Grüngürtel der Stadt, der den Stadtkern umschließt. Die Gebäude entlang der Straßenzeilen bestehen aus zumeist Sandsteinbauten aus früheren Jahrhunderten und modernen Bauten, die nach der Kriegszerstörung enstanden waren.
Nach einer stärkenden Kaffeepause in einem hübschen Café in der Fußgängerzone folgte auf Grund einer Programmänderung zunächst die Besichtigung des Domes St. Peter. Dazu hatte sich die Stadtführerin Barbara Oppmann eingefunden, die infolge ihrer 30-jährigen Tätigkeit über ein immenses Wissen verfügte und in humorvoller Weise weitergab. Sie erläuterte als erstes Bauweise, Stil und Kostbarkeiten des gigantischen Bauwerkes. Entstanden im 12. Jahrhundert in 50-jähriger Bauzeit aus rötlichem Sandstein besitzt die romantische Pfeilerbasilika sechs Türme, im Inneren zwei Chöre, einen kunstvollen, staatlichen Hochaltar, von Balthasar Neumann geschaffen, die seitlich angebrachte sogenannte „Schwalbennest-Orgel", kunstvolle, plastische Wandbilder und bunte Glasfenster. Diese und das Dach waren nach dem Krieg erneuert worden, das übrige hatte den Bombenhagel überlebt. Dass der Dom, der auch noch barocke und gotische Baustile aufweist, 2690 Quadratmeter Grundfläche umfasst, lässt seine imposante Größe erahnen. Der Besichtigung folgte eine Stadtrundfahrt mit dem Bus, wobei dessen Fahrer sein versiertes Können bewies. Die Überreste alter Kultur waren besonders sehenswert: Teile der ursprünglichen Stadtmauer in markanter Bauweise und mit Türmen bestückt, ein bemerkenswerter hoher Wasserturm, verschiedene Kirchen, das Kunsthaus Heylshof und das städtische Museum, im ehemaligen St. Andreasstift untergebracht, die im 11. Jahrhundert gegründete Synagoge und somit älteste jüdische Kultstätte Deutschlands mit dem angeschlossenen jüdischen Friedhof und seinen über 2000 Grabsteinen; Worms beherbergte ja die älteste jüdische Gemeinde des deutschen Reiches. Im Norden der Stadt, in der derzeit 82 000 Einwohner leben, liegt inmitten von Weingärten die Liebfrauenkirche, Namensgeberin für eine Weinsorte. In der Umgebung Worms gedeiht ja ein Großteil der bekannten Pfälzer Weine. Auch das Denkmal von Martin Luther, dem Begründer des Protestantismus, umgeben von Vorläufer-Figuren der Reformation, waren im Vorbeifahren sichtbar. Natürlich konnten aus Zeitgründen nicht alle Sehenswürdigkeiten einer der ältesten Reichsstädte in Augenschein genommen werden. Die Fahrtteilnehmer waren aber von dem Gesehenen sehr beeindruckt und traten am frühen Abend wieder die Heimfahrt an. In der Sportgaststätte in Gaggenau wurde zum Abendessen Halt eingelegt und anschließend unter Singen und Dankesworten der Heimatort erreicht.