Seelsorgeeinheit Forbach-Weisenbach
Die Frauengemeinschaften der Seelsorgeeinheit Forbach-Weisenbach zu Besuch in Tauberbischofsheim
"Wenn Engel reisen", dann sind Deutschlands Straßen Stau-Frei!
Auf jeden Fall war es so, als am vergangenen Montag die Frauengemeinschaften der Seelsorgeeinheit Forbach-Weisenbach unterwegs waren zu ihrem ehemaligen Seelsorger und Präses Pfarrer Thomas Holler. Inzwischen wurde er an seinem neuen Wirkungsort Tauberbischofsheim zum Dekan ernannt.
Mit zwei Bussen und in froher Erwartung ging es am Morgen los, und die beiden Begleitpersonen Anja Laubel und Birgit Ruckenbrod durften unter den Mitreisenden auch fünf Männer begrüßen. Beide baten für alle Teilnehmenden um den Reisesegen und informierten ein wenig über Land, Leute und das religiöse Leben vor Ort. Die Heilige Lioba - eine bedeutende Frau des achten Jahrhunderts und eine Verwandte des Hl. Bonifatius, hat in Tauberbischofsheim viele Spuren hinterlassen, wovon sich am Nachmittag alle Mitreisenden selbst überzeugen konnten.
Doch zunächst wurde an der Kraichgau-Raststätte eine kurze Pause eingelegt, und mit einem freudigen Hallo und Guten Morgen begrüßten sich die Frauen (und Männer) aus dem jeweils anderen Bus.
Die angenehme Fahrt im komfortablen Reisebus ging weiter, wie gesagt, vollkommen Stau-Frei, und so erreichten wir nach etwa drei Stunden unser Ziel. Pfarrer Thomas eilte uns entgegen und die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß.
Die Busse steuerten ihren Parkplatz an und die muntere Reisegesellschaft folgte ihrem ehemaligen Seelsorger ins Winfriedheim, dem kirchlichen Gemeindehaus.
Was für ein schönes Gefühl, wenn man erwartet wird. Die Tische waren herbstlich dekoriert, Getränke standen bereit und die 84 Murgtäler durften Platz nehmen. Mit einem Blumenstrauß begrüßte die Organisatorin Birgit Ruckenbrod ihren früheren Chef und dankte ihm und seinem kleinen Helferteam im Namen aller Anwesenden für die umfangreichen Vorbereitungen. Mit Eintreffen des schmackhaften Mittagessens wurden die angeregten Gespräche unterbrochen. Wie in einer großen Familie fanden sich aus unseren Reihen Frauen für den Service sowie auch danach zur Mithilfe beim Abwasch.
War die Sonne bis dahin noch sehr zurück haltend, so traute sie sich doch zum anstehenden kleinen Stadtrundgang hinter den Wolken hervor. Pfarrer Thomas führte zunächst zur geschichtsträchtigen Stadtkirche St. Martin, deren Ursprünge ins 7. Jahrhundert reichen. Von der romanischen Kirche des 13. Jahrhunderts ist noch der Turm erhalten, und mit dem Anwachsen der Stadt wurde um 1400 ein neues Gotteshaus errichtet. In den Jahren 1910 - 1914 wurde die Stadtkirche, wie man sie heute bestaunen kann, im Stil der Neugotik erbaut. Sie birgt viele Schätze, darunter an der Ostwand des Chores den monumentalen Hochaltar von Thomas Buscher sowie den Lioba-Altar mit dem Reliquienschrein der Heiligen.
Der interessante Rundgang setzte sich fort zur Sebastianus-Kapelle. Diese wurde im Jahr 1474 als Doppelkapelle erbaut, wobei der untere Teil als Beinhaus diente und der obere Teil von der früheren Sebastianusbruderschaft als Versammlungs- und Gebetsraum genutzt wurde.
Der nächste Stopp war am Kurmainzischen Schloss mit seinem Türmersturm als Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtburg. Heute beherbergt das Schloss das Kurmainzische Landesmuseum. Zur wunderschönen Kulisse des Schlossplatzes zählt auch der Brunnen mit ausdrucksstarken Skulpturen und einer Madonna des bekannten Künstlers Tillmann Riemenschneider.
Dritte und letzte Station waren der Marktplatz und die Liobakirche, in der wir mit unserem ehemaligen Seelsorger einen berührenden Gottesdienst feierten. Unsere Organistin Lenchen Kneisch war ebenfalls mit dabei, und so entstand während des Gottesdienstes, der ganz im Zeichen der hl. Lioba stand, eine heimelige Atmosphäre. Die Herzensverbindung, in der nicht zuletzt auch unser Glaube seinen Sitz hat, kennt keine Grenzen.
Wieder zurück im Winfriedheim, durften wir Kaffee und Kuchen genießen, bevor der Blick auf die Uhr zum Abschiednehmen mahnte.
Unsere Busse standen bereit, ein letztes Lächeln und Winken, und nach einer äußerst angenehmen Fahrt und mit vielen schönen Eindrücken erreichten wir wieder das Murgtal.