Der KVV passt seine Tarife an

Insbesondere wegen der stark gestiegenen Energiepreise und der Personalkostensteigerungen – der Tarifabschluss liegt bei vier Prozent - muss der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) seine Tarife zum 1. Januar 2009 anpassen. Die Unternehmen im KVV mussten für den Betrieb der Bahnen und Busse deutlich mehr aufwenden als im vergangenen Jahr. Im Durchschnitt liegt die Preissteigerung bei den Fahrkarten bei 3,7 Prozent. Dennoch liegt der Karlsruher Verkehrsverbund bei der Preisgestaltung nach wie vor im unteren Bereich aller bundesdeutschen Verbünde. Einschränkungen beim Linienangebot oder bei der Taktdichte nimmt der KVV nicht vor, im Gegenteil: Zum Fahrplanwechsel sind weitere Verbesserungen geplant.
Die Preise für die neu eingeführte KombiCard und die KombiCard Partner bleiben im ganzen nächsten Jahr unverändert. Über 7.000 dieser Jahreskartentickets wurden in den ersten beiden Monaten verkauft. Die Einzelfahrscheine werden nach mehr als fünf Jahren Preisstabilität um zehn oder - ab vier Waben - um 20 Cent teurer, so dass eine Fahrt beispielsweise innerhalb von Karlsruhe jetzt 2,10 statt zwei Euro kostet. Der Preis für Einzelfahrkarten für Kinder erhöht sich durchgängig um zehn Cent. Entsprechend verteuern sich auch die 4er-Karten: Für zwei Waben kostet sie künftig 7,40 statt sieben Euro. Die häufig für Einkäufe ohne Auto genutzte City-Karte kostet ab Januar 4,70 Euro (bisher 4,50), als „plus“ 7,10 Euro (bisher 6,80). Der Preis für die bei Ausflügen beliebte Regio-Karte liegt bei 8,10 Euro (bisher 7,80), in der „plus“-Version bei 13,50 Euro (bisher 13). Die RegioX-Karten, mit denen Fahrgäste bis nach Heilbronn oder Freudenstadt fahren können, kosten 13 Euro (bisher 12,50) beziehungsweise als „plus“ 20,50 Euro (statt 19,50).
Der Preis für eine Monatskarte mit zwei Waben steigt von 43 Euro auf 44,50 Euro und für das Gesamtnetz von 119,50 Euro auf 124 Euro. Nutzer eines Jahresabos zahlen künftig statt 36,50 Euro für die Fahrt in zwei Tarifwaben (z.B. Karlsruhe) 37,80 Euro pro Monat, der Preis für das Gesamtnetz steigt von 101 Euro auf 104,80 Euro pro Monat. Für die Karte ab 60 beträgt der neue Monatspreis 31,50 Euro. Die Jahreskarte kostet damit 378 Euro (bisher 366 Euro), also pro Monat einen Euro mehr.
Die Ausbildungskarten – hierzu gehören die ScoolCard und die Studikarte – werden erst zum 1. September 2009, angepasst. Der Preis für die Scool-Card beträgt künftig 365 Euro (bisher 355 Euro) pro Jahr, dadurch steigt der monatliche Abbuchungsbetrag von 35,50 auf 36,50 Euro. Durch die Koppelung der Preisanpassung mit der ScoolCard verändert sich der Preis für die Studikarte von 107,50 auf 112,50 Euro. Damit bleibt die Studikarte - zusammen mit dem über das Studentenwerk zu entrichtenden und seit zehn Jahren unveränderten Solidarbeitrag in Höhe von 14,80 Euro - in Baden-Württemberg das preisgünstigste Angebot dieser Art für Studierende an den Karlsruher Hochschulen. In Stuttgart wird sie für 163,50 Euro (Solidarbeitrag 34,85 Euro) angeboten, in Mannheim für 116,30 Euro (Solidarbeitrag 15 Euro). In Freiburg kann dagegen für 69 Euro lediglich die Berechtigung erworben werden, ab 19.30 Uhr bis zum Betriebsende die dortigen Bahnen und Busse nutzen zu können.
Nachrichtlich: Die Deutsche Bahn verlangt für das Baden-Württemberg-Ticket ab Januar 28 Euro (bisher 27), für das Rheinland-Pfalz-Ticket 27 Euro (statt 26) und für das „Schönes Wochenende“-Ticket 37 Euro (bisher 35).