Sportverein Forbach
100 Jahre Sportverein Forbach
Teil 2 : Die Geschichte des SV Forbach von 1946 bis 1971
In den Nachkriegsjahren war die Begeisterung über den Wiederbeginn des Fußballspiels zwar groß, doch in dieser schweren Zeit gab es einige Hindernisse zu bewältigen. Durch die Ende des Krieges erfolgten Brückensprengungen war man vom Verkehr mit den nach und nach wieder entstandenen Vereinen abgeschnitten. Die Bahn konnte talabwärts dadurch erst ab Weisenbach fahren. Das Radfahren musste im Jahre 1946 sogar vom französischen Ortskommandanten genehmigt werden. Es galt auch ein Verbot, Sportler auf Lkws zu Sportveranstaltungen zu transportieren. Die Spieler konnten nicht mit einheitlicher Kleidung ausgerüstet werden, denn es gab ja nichts zu kaufen. Es fehlte an Fußballstiefeln, zeitweise kickte man sogar mit den Arbeitsstiefeln. Ein einziger brauchbarer Ball stand zum Spielbetrieb zur Verfügung. Im Spätjahr 1946 gingen Bettelbriefe an große Fußballvereine wie den 1. FC Nürnberg, Waldhof Mannheim und Grashoppers Zürich. Unterstützt wurde man tatsächlich von Waldhof Mannheim mit einem Freundschafts- und Werbespiel in Forbach. In der Veranstaltungsarmen und auch sonst traurigen Zeit hat der Sportverein trotzdem einiges auf die Beine gestellt. Es wurden mehrere Tanzveranstaltungen und große Bunte Abende im Sternensaal und Hirsch durchgeführt. Ein Teil der Reinerlöse wurde auch an Forbacher Kriegerwitwen verteilt. Zur Fasent im Jahre 1947 wurde im Sternensaal zum Tanz gebeten. Mit dem hervorragenden Besuch und dem daraus entstandenen Finanzerfolg war man sehr zufrieden. Die Besucher sehnten sich in dieser schweren Zeit nach Abwechslung, Freude und Unterhaltung. Sogar die Besatzungstruppen waren unter den Gästen stark vertreten. Ab 1948 war auch wieder eine Turnabteilung tätig, die Handballmannschaft nahm wieder an einer Verbandsrunde teil. Der Mitgliederstand des Sportvereins stieg auf 168 Personen an. Die 2. Mannschaft konnte im Jahre 1951 die Staffelmeisterschaft feiern.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums im August 1951 wurde dem Verein der Ehrenbrief des Südbadischen Fußballverbandes verliehen. Das 25-Jährige Jubiläum konnte in der schweren Nachkriegszeit nicht gefeiert werden. Ein lang gehegter Wunsch der Fußballer ging 1956 in Erfüllung, die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Durch das Erringen der Meisterschaft in der C-Klasse Nord, der darauffolgenden Bezirksmeisterschaft in den entscheidenden Spielen gegen den SV Oberachern, hatte man letztendlich den Aufstieg in die B-Klasse geschafft. Die 1. Mannschaft, gebildet aus lauter "Bürgersöhnen" des Ortes, war mit großem Kampfgeist erfüllt, zeigte spielerisches Können und eine Harmonie wie nie zuvor. Die Meistermannschaft hatte ein Durchschnittsalter von 22 Jahren.
Das Vereinsleben war nun durch zahlreiche Veranstaltungen und Vereinsausflüge geprägt. Unter anderem mit den öffentlichen Weihnachtsfeiern mit Theaterstück, den Sportfesten, Rot-Weiß-Ball und den traditionellen Pfingstausflügen (Bodensee, Feldberg, Königssee, Garmisch, Montafon, Arlberg usw.). Im Jahre 1962 einigte man sich ein Jubiläumsfest zum 40-Jährigen zu veranstalten. Ein Jahr später, aber diesmal als eine Art Volksfest auf dem Kurhaus-Vorplatz, statt nur ein Sportfest. Ein großer Festerfolg mit großem Festabend unter Mitwirkung der Ortsvereine, Festgottesdienst und großem Festumzug und Kinderumzug. Schon damals gab es immer wieder Diskussionen um die schlechten Platzverhältnisse am Eulenfelsen. Über einen Platz in der "Heppenau" wurde von Vereinsvertretern sogar diskutiert. Doch es gab zu viele Einwendungen von Seiten der Vereine gegen dieses Gelände und auch vom Badenwerk gab es eine negative Stellungnahme. Somit blieb die Platzfrage stecken. Im Jahre 1968 wurden zwei Pferdeställe erworben und wurden als neue Aufenthalts- und Umkleideräume für die Spieler am Sportplatz Eulenfelsen aufgebaut. Der Mitgliedsbeitrag betrug damals 6 Mark. Vereinsvertreter wurden in diesem Jahr über einen Sporthallenbau informiert, wozu man verständlicherweise auch seine Vorstellungen erläuterte. Im Jahre 1969 hat der Verein 10.000 DM für die erste Flutlichtanlage aufgewendet. 295 Mitglieder zählt nun der Sportverein, sieben Mannschaften stehen im Spielbetrieb, zwei Schiedsrichter sind eingesetzt. Pünktlich zum 50- jährigen Jubiläum im Jahre 1971 konnte nun doch der desolate Sportplatz für insgesamt 100.000 DM erneuert und somit verbessert werden. Der 1. Vorsitzende Engelbert Dieterle hatte viele harte Diskussionen, Bitten und Aussprachen auf sich genommen, um dem leidigen Problem Abhilfe zu schaffen. Zum 50-jährigen Jubiläum veranstaltete der Sportverein ein großes Festbankett, ein Unterhaltungswochenende mit viel Tanz und Musik und eine komplette Sportwoche mit vielen interessanten Spielen am Eulenfelsen. Unter anderem war der Bundesligist MSV Duisburg zu Gast, die gegen den FC Rastatt 04 zum Freundschaftsspiel antraten.
Im Jahre 1970 wurde der SV Forbach Meister der C-Klasse/Staffel 2
Hintere Reihe v. l.: Hans Peter Steinhart, Hermann Buhrke, Xaver Hartmann, Klaus Steinhart, Egon Pfeifle, Reinhard Warth, Friedbert Stephan. Vordere Reihe v. l.: Klaus Weber, Fridolin Hermann, Horst Anders, Ludwig Weiler, Erich Kalmbacher, Horst Grajewski