Der Turmfalke
Der Turmfalke (1) ist nach dem Mäusebussard der am häufigsten vorkommende Greifvogel in Deutschland. Vielen ist der Falke vertraut, weil er sich durch einen auffallenden Rüttelflug auszeichnet. Sein Ruf „ti-ti-ti" hört sich in Ton und Rufgeschwindigkeit als klingelnd oder schellend an. Neben der Bezeichnung Turmfalke existieren noch regional unterschiedliche weitere Namen wie Rüttelfalke, Dom- oder Kirchenfalke sowie Taubensperber. In den letzten Apriltagen d.J. konnte man seinen Ruf des Öfteren in der Nähe der Forbacher Kirche „St. Johannes" hören. Neben dem Vorhandensein von Nistgelegenheiten ist für ihn vor allem eine ausreichend große Zahl von Beutetieren von maßgebender Bedeutung. Kleintiere, Mäuse, Eidechsen, Insekten - um nur einige zu nennen, zählen zu seinen bevorzugten Beutetieren. Nicht auf den 50 Meter hohen Kirchtürmen, sondern hinter der Sandsteinfassade und dem Dachstuhlgebälk wurde der Brutplatz in ca. 25 Meter Höhe gefunden. Ein idealer Platz im Trockenen und mit vielen Möglichkeiten für spätere erste Flugübungen der Jungfalken. In der ersten Maiwoche legte das Weibchen 6 Eier (2) auf den blanken, d.h. ohne Nistmaterial versehenen Boden. Die so in einem kleinen Kreis abgelegten Eier blieben dann so bis zum Schlüpfen der Jungen liegen. Die Brutzeit beträgt zwischen 27 und 32 Tage; das Weibchen brütet alleine und wird während dieser Zeit vom Terzel (Männchen) gefüttert. Zwischen dem 4. und dem 5. Juni d.J. sind dann vier Küken geschlüpft; es ist oft der Fall, dass die ersten beiden Eier - wie auch hier - nicht befruchtet sind. Die Jungen kommen mit einem weißen Flaum ausgestattet (3), der sie wärmt und schützt, zur Welt. Ihre Fütterung übernehmen die Altvögel. Bis zum Beginn des Juli d.J. hatten dann die Jungvögel ihren Flaum verloren, das „richtige" Federkleid gut zu erkennen (4). Am 12. Juli d.J. sind die Jungvögel flügge geworden. Nach einigen Tagen konnte man den vertrauten Ruf „ti-ti-ti" der Alt- und Jungvögel nicht mehr vernehmen. Sie haben vermutlich bessere Jagdgründe aufgesucht, um sich später dann auf ihren Weg nach Süden zu machen. Auch im kommenden Jahr ist das Turmfalkenpärchen wieder ein gerne gesehener Gast in der Kirche „St. Johannes" in Forbach.