Anpfiff

Der neue Jugendraum im Untergeschoss der Forbacher Murghalle wird am Freitag, 16. Januar, ab 19.30 Uhr, erstmals seine Pforten öffnen. In den vergangenen Wochen wurde der bisher als Vereinslager genutzte Raum von den Jugendlichen in Eigenarbeit neu gestrichen und mit gebrauchten Möbeln ausgestattet, auch ein Tischkicker und eine Dartscheibe sowie ein CD-Player stehen bereits zur Verfügung. Die Nutzungsordnung wurde von den zukünftigen Besuchern selbst erstellt.
„Die Jugend erhält von der Gemeinde eine Starthilfe in Höhe von 500 Euro”, kündigte Bürgermeister Kuno Kußmann gestern bei einem Vor-Ort-Termin mit den Ansprechpartnern des offenen Jugendtreffs an. Was mit dem Geld beschafft wird, können die Jugendlichen selbst entscheiden. Möglicherweise ein eigener Tischkicker: Das vorerst in dem Raum aufgestellte Gerät ist eine Leihgabe aus dem Freibad Montana, das dort in den Wintermonaten nicht benötigt wird. Beim Einlagespiel erwies sich der Forbacher Rathaus-Chef als routiniert im Umgang mit den Stangen und setzte sich mit 3:2-Toren gegen den Forbacher Nachwuchs durch.
„Der Wunsch nach einem Raum, in dem sich Jugendliche im Winter oder bei schlechtem Wetter treffen können, war schon länger da”, betonte Jakob Wunsch vom zehnköpfigen Organisationsteam des Jugendtreffs. Im vergangenen Sommer wandte sich eine Gruppe junger Forbacher mit einer Unterschriftenliste, die von über 100 Kindern und Jugendlichen aus der Gesamtgemeinde unterzeichnet war, an die Verwaltung. Ein Bauwagen etwa im Wiedttal als Treffmöglichkeit wurde von Bürgermeister Kuno Kußmann aufgrund der fehlenden sanitären Anlagen abgelehnt. Zumal in der Murghalle und auch in der Festhalle Gausbach wesentlich geeignetere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, so Kußmann. Bei einer Besichtigungstour legten sich die Jugendlichen auf den Raum in der Murghalle fest.
Die Nutzung soll unbürokratisch erfolgen. Der Schlüssel für den Jugendtreff ist im Bürgerbüro deponiert. Ein Kreis von zehn Jugendlichen kann diesen täglich jeweils bis spätestens 17 Uhr abholen, der Abholer wird namentlich registriert und ist damit verantwortlich für den reibungslosen Ablauf an diesem Abend. „Der Hausmeister der Murghalle wird bei seinem routinemäßigen Rundgang am nächsten Tag auch den Jugendraum kontrollieren und Probleme melden, wenn er nichts meldet, ist die Welt in Ordnung und davon gehen wir aus”, setzt Bürgermeister Kußmann Vertrauen in die Jugendlichen.
Die Verhaltensregeln für den Jugendtreff sind kurz gefasst und passen auf eine
DIN A4-Seite. Alkohol und Zigaretten sind verboten, Jugendliche unter 16 Jahren haben bis 22 Uhr Zugang, ältere bis 24 Uhr, erläutert Paula Wunsch vom Organisationsteam. Ab 22 Uhr ist auch die Musik leiser zu machen, damit es zu keinen Lärmbelästigungen der Anwohner der Murghalle kommt. „Der Jugendraum wird eher eine Sache für den Winter”, geht die junge Forbacherin davon aus, dass die Forbacher Jugendlichen in den Sommermonaten weiterhin die bisherigen Treffpunkte wie das Montana aufsuchen werden.
Im Forbacher Ortsteil Bermersbach existiert ein solcher offener Jugendtreff bereits seit einiger Zeit: Auch die Bermersbacher Jugendlichen, die sich in einem Raum im Untergeschoss des Rathausgebäudes treffen, können sich über einen Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 500 Euro freuen, kündigte Bürgermeister Kuno Kußmann an.