Seelsorgeeinheit Forbach-Weisenbach
Weltgebetstag der Frauen am 5. März
„Im Glauben gestalten Frauen Zukunft": Informiertes Beten – Betendes Handeln" heißt das Motto der Weltgebetstagbewegung und somit auch des diesjährigen Weltgebetstag der Frauen, die weltweit ihre Anliegen auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Diesmal waren es Frauen aus Panama, welche die Gottesdienstordnung mit Gebeten und Liedern erarbeitet hatten. In der Seelsorgeeinheit Forbach, Gausbach, Bermersbach, Langenbrand und Weisenbach-Au fanden sich jeweils Mitglieder der betreffenden Frauengemeinschaften mit deren Vorsitzenden mit Frauen der evangelischen Kirchengemeinde Forbach-Weisenbach im Gemeindesaal in Weisenbach zusammen. Dessen Bodenmitte war mit Erzeugnissen, bunten Tüchern und Blumen aus Panama belegt. Die örtliche Frauengemeinschaft sorgte eingangs mit Kaffee und Gebäck für Stärkung, während anschließend eine Meditation das Bildmotiv der Panama-Frauen erläuterte. Darin bergen, formen und segnen Frauenhände den Erdball, damit der daraus emporwachsende Baum des Glaubens tiefe Wurzeln bilden und reiche Früchte tragen kann und alle Menschen damit verbindet. Eine Fülle von Fischen, Schmetterlingen und Blüten umgeben die Erde; damit soll der Name „Panama" durch seine verschiedenen Urvölker gedeutet werden. In ihren Visionen glauben die Frauen Panamas an Gerechtigkeit und Gemeinsamkeit.
Die Vorsitzende der Frauengemeinschaft Weisenbach Heidi Wittemann, informierte mittels Dias über die geografische, geschichtliche und soziale Entwicklung von Panama, das bereits vor 8000 Jahren v.Chr. von Jägervölkern bewohnt war. Die heutige Republik ist eine Landenge, die zwischen Nord- und Südamerika liegt. Der Panamakanal verbindet das Karibische Meer im Norden mit dem Pazifischen Ozean im Süden. Im Westen grenzt Panama an Costa Rica, im Osten an Kolumbien und ist insgesamt etwas größer als Bayern. Die 2,9 Mio Einwohner sind durch ihre Geschichte multi-ethnisch und vielsprachig. Öffentlich wird vorwiegend spanisch und wirtschaftlich bedingt englisch gesprochen. Die Entwicklung Panamas verlief durch seine „Entdeckung", infolge mehrfacher Inbesitznahme durch Kolumbien und schließlich amerikanischer Beendigung der Militärdiktatur sehr wechselhaft. Basis der Wirtschaft ist der Dienstleistungsbereich, für den Export sorgen Bananen, Kaffee, Zucker und Fischkonserven. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von Reis und Mais. Viele internationale Konzerne beschäftigen billige Arbeitskräfte ohne soziale Absicherung und beuten die natürlichen Ressourcen des Landes aus. Die Frauen sind infolge auswärts arbeitender Männer, auch durch Scheidungen, oftmals allein erziehend und haben Betreuungsprobleme mit ihren Kindern, aber auch alten Familienmitgliedern, die meist zusammen leben. Immerhin erreichten die Frauen seit 1945 das Wahlrecht und organisierten sich zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Land. Sie erreichten eine moderne Gesetzgebung zur Gleichstellung, die auch gegen Gewalt und Diskriminierung der Frauen hervorgeht. Neben Haus- und Feldarbeit stellen die Frauen schöne Stoffbilder, bunte Gewänder mit mehrfarbigen Stoffbordüren, aber auch Töpfe und Behältnisse aus Ton her. In der Vielfalt verschiedener Religionen des Landes gehören 80 Prozent der Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an.
Nachdem zwischendurch die Organistin der Weisenbacher St. Wendelinuskirche, Claudia Mnich, mit den Teilnehmerinnen auch die von den Frauen Panamas ausgewählten, lebhaften und harmonischen Lieder eingeübt hatte, wurde in der Pfarrkirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Dabei trugen jeweils Frauengruppen aus den eingangs genannten Orten die speziellen Gebete vor einschließlich zweier kleiner Spielszenen und gemeinsam erklangen die Lieder. Die durchgeführte Kollekte dient als finanzielle Unterstützung in jedem Jahr vielen Frauenorganisationen, nicht nur des jeweils betreffenden Landes, sondern in aller Welt. Vor zwei Jahren konnten damit 235 Projekte in 82 Ländern gefördert werden.